Endodontologie
Erschliessung – Reinigung – Versiegelung
Die Wurzelkanalbehandlung (Endodontologie) ist meist die letzte Chance für den Zahnwurzelerhalt.
Meist ist die Wurzelbehandlung der letzte Versuch, einen Zahn zu erhalten. Ziel ist es, möglichst Keimfreiheit zu schaffen und eine erneute Keimverschleppung in das Kanalsystem zu verhindern.
Infektionsgrad entscheidend
Der Behandlungsaufwand und -umfang ergibt sich aus dem Schweregrad der Infektion im Kanalsystem und dem jeweiligen Entzündungsverlauf. Bei Ersterkrankung handelt es sich um einen akuten Verlauf, bei wurzelbehandelten, stark füllungstherapeutisch oder prothetisch behandelten Zähnen um einen schleichenden Verlauf.
Je höher der Infektions- und Versorgungsgrad des Zahnes, desto schwieriger ist die Prognose und desto höher wird der Behandlungsaufwand.
Bei der Erstversorgung eines noch wurzelunbehandelten Zahnes gilt es, die Karies vollständig zu entfernen und einen zahnschonenden, aber bestmöglichen Zugang zu den Kanälen zu schaffen. Um sich das Wurzelkanalsystem zu erschließen, bedarf es der Übersicht und Kenntnis von möglichen Wurzelanatomien. Dabei zeigt Zahnärztin Kristin Daubes Erfahrung: Nichts ist unmöglich. Die Natur lässt viele Gestaltungsformen zu.
Wichtig: Längenmessung des Wurzelkanals
Der Langfristige Behandlungserfolg einer Wurzelbehandlung hängt maßgeblich von der vollständigen Reinigung des Kanalsystems ab. Eine permanente Längenmessung bei der Aufbereitung der Kanäle ermöglicht es, die vollständige Erfassung des Kanals bis zur Wurzelspitze auf den Punkt genau zu kontrollieren. Auch ein ungewolltes Überinstrumentieren kann so vermieden werden. Ein dichter adhäsiver Verschluss der Kavität verhindert eine weitere Keimverschleppung, eine Infektion der Kanäle und somit auch eine Entzündung der zahnumliegenden Knochen.
Ist der Zahn bereits umfangreich vorbehandelt, muss die Quelle der erneuten Kanalinfektion ausgemacht werden. Ist es eine neue Karies unter dem Kronenrand oder ein unvollständig aufbereitetes Kanalsystem? Daran orientiert sich der Ansatzpunkt für die spätere Behandlung. Um die Erhaltungsfähigkeit eines bereits mit Krone versorgten Zahns zu beurteilen, kann es notwendig sein, die Krone zu entfernen. Ist die kariöse Zerstörung unter der Krone weit fortgeschritten, kann die Erhaltungsfähigkeit des Zahns gefährdet sein.
Geduld und Fingerspitzengefühl gefragt
Heutzutage ermöglichen uns modernste Feilensysteme und Aufbereitungsverfahren früher unlösbare Fälle zu behandeln und somit chirurgische Eingriffe wie eine Wurzelspitzenresektion zu vermeiden. So können auch Revisionen bei bereits wurzelvorbehandelten Zähnen substanzschonend durchgeführt werden. Zahnärztin Kristin Daube bringt die notwendige Geduld und das Geschick für eine erfolgreiche Behandlung mit.
Bei der Entfernung des alten Wurzelfüllmaterials ist vor allem Fingerspitzengefühl gefragt. Denn häufig steht ein Stift im Weg, den es zahnschonend zu entfernen gilt. Auch Stufen im Kanal gestalten das problemlose Instrumentieren des gesamten Kanals bis zur Wurzelspitze schwierig. Manchmal müssen Instrumentenfragmente aus den Kanälen entfernt werden.
Auch die verschiedenen Wurzelvariationen, die uns die Natur bietet, sind eine Herausforderung. Wichtig ist es, Kanäle und Aufzweigungen ausnahmslos zu reinigen.
Versiegelung durch thermoplastisches Verfahren
Doch nicht nur die vollständige instrumentelle Erfassung der Kanäle bei Erstbehandlung und Revision ist wichtig. Die chemisch-physikalische Aufbereitung durch aktivierte Spülflüssigkeiten sowie die richtige Wahl der medizinischen Einlage sind ebenfalls ausschlaggebend für die erfolgreiche Reinigung des Kanalsystems. Häufigkeit und Intensität sind abhängig vom Schweregrad der Infektion des Kanalsystems und somit von der Diagnose, die jeder einzelne Zahn hat. Folglich ist die Planung des Behandlungsumfangs sehr individuell und abhängig von der Vorschädigung des Zahns.

Erst wenn das Wurzelinnere sauber ist und die Entzündung um den Zahn auf dem Weg der Abheilung, können die Kanäle versiegelt werden. Um dies zu gewährleisten und auch die kleinen Verästelungen zu erreichen, nutzt Ihre Zahnarztpraxis in Baldham eine thermoplastische Abfüllvariante. Dabei wird das Füllmaterial erwärmt, bis es weich und fließfähig wird; die Abzweige und Nebenäste der Hauptkanäle lassen sich dadurch optimal verschließen.
Wenn die Wurzelkanalbehandlung abgeschlossen und nach einiger Zeit auch röntgenologisch eine Ausheilung der im Knochen befindlichen Entzündung festzustellen ist, sollte der Zahn seinem Zerstörungsgrad angemessen mit einer Teilkrone oder Krone versorgt werden.
Eine hochwertige Versorgung der Zahnkrone kann langfristig die Fraktur des Zahnes oder eine erneute kariöse Zerstörung verhindern.
Frontzahntraumata: Erhalt oder Verlust?
Die Lehre rund um die Zahnwurzel beinhaltet nicht nur die Behandlung des abgestorbenen Nervs. Neben Versorgung von Zahnunfällen und deren Spätfolgen im Milch- sowie im bleibenden Gebiss sind resorptionsbedingte Zahnschädigungen häufig Nebenbefunde in Routineröntgenbildern. Die richtige und angemessene Reaktion bei Frontzahntraumata entscheidet über Erhalt oder frühzeitigen Verlust eines wertvollen Zahns, auch wenn der geschädigte Zahn „nur“ ein Milchzahn ist.